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News aus 2001
Nachrichtenarchiv
Neuigkeiten rund um die Berliner Wappen.

04. Dezember 2001

Hochhaus, Zahnrad und fünf Ähren

Marzahn-Hellersdorf
Seit dem 3.12. liegen den Verordneten der BVV 3 Entwürfe für ein neues Bezirkswappen für den Großbezirk vor. Die Wappenkommission des Bezirkes beauftragte den Heraldiker Lutz Döring aus Sachsen-Anhalt mit der Gestaltung der Entwürfe. Er hatte durch die Kommision die Vorgabe bekommen, so viel wie möglich Stilelemente aus den alten beiden Wappen wiederzuverwenden. Das Hochhaus soll die Plattenbaugebiete symolisieren, das Zahnrad soll die Industrie versinnbildlichen. Die fünf goldenen Ähren sollen auf die fünf Dörfer, aus denen der Großbezirk entstanden ist hinweisen (Biesdorf, Kailsdorf, Marzahn, Mahlsdorf, Hellersdorf). Die Einfamiliehäuser sollen an die Siedlungsgebiete erinnern, die einen solchen Charakter haben. Die 3 Entwürfe werden noch bis zum 14.01.'02 in den sechs Bürgerämtern ausgestellt. Nachdem die BVV einem der drei Entwürfen zugestimmt hat, wird er beim Senat zur Prüfung eingereicht.

News aus 2001 die neuen Entwürfe

Quelle: Berliner Zeitung, Ausgabe vom 4. Dezember 2001


16. Mai 2001

Bezirk ab jetzt ohne Doppelnamen

Lichtenberg-Hohenschönhausen
Der Bezirk Lichtenberg-Hohenschönhausen soll vom 1. Jun. an nur noch Lichtenberg heißen. Darauf verständigen sich die Mitglieder der Bezirksverordnetenversammlung. Gleichzeitig wird beschlossen, die Wappen der beiden einst eigenständigen Bezirke gemeinsam zu führen. Für amtliche Bekanntmachungen und Veröffentlichungen soll das Lichtenberger Wappen links und das Hohenschönhausener rechts stehen.

Quelle: Landesarchiv Berlin: http://www.landesarchiv-berlin.de/


27. März 2001

Neue Bezirkswappen - Naturalismus unerwünscht
Die Motivsuche der Großbezirke geht recht schleppend voran

Eigentlich wollte der Senat allen Fusionsbezirken im Sommer auf einer Feierstunde die neuen Wappen verleihen. Doch in manchen Rathäusern tut man sich schwer bei der Motivsuche. Erst drei der neun zum Jahresanfang gebildeten Großbezirke haben bisher Anträge bei der Innenverwaltung eingereicht, zwei weitere zumindest Entwürfe vorgestellt. In den Bezirken, die mit all ihren Teilen im Osten liegen, hat man es dagegen mit der optischen Identität nicht so eilig. Eigentlich sollten alle Vorschläge bis Ende dieses Monats vorliegen und gemeinsam verabschiedet werden. Jetzt werden die Anträge "sukzessive abgearbeitet", so Detlef Kaulitz von der Innenverwaltung. Der Senat lässt die Entwürfe von Experten begutachten und erteilt gegebenenfalls Auflagen zur Nachbesserung. Geprüft wird, ob die Entwürfe heraldisch richtig und historisch zutreffend sind, sagt Dr. Regina Rousary vom Landesarchiv. So dürfen beispielsweise nur bestimmte Farben sowie die in der Regel weiß und gelb dargestellten Metalle Gold und Silber benutzt werden. Perspektivische und naturalistische Darstellungen sind unerwünscht. Kontrolliert wird auch, ob die gewählte Symbolik ausreichend erklärt ist.

Charlottenburg-Wilmersdorf
Zu den ersten Bezirken, die sich auf ein neues Motiv einigten, gehörte Charlottenburg-Wilmersdorf. Bereits Ende vergangenen Jahres haben es die damals noch doppelten Bezirksämter und Bezirksverordnetenversammlungen in gemeinsamen Sitzungen beschlossen. Das blaue Burgtor Charlottenburgs ist etwas geschrumpft, darüber befinden sich jetzt die drei blau-silbernen Lilien aus dem Wilmersdorfer Wappen.

Tempelhof-Schöneberg
Templer und Hirsche - Ähnlich fix war Tempelhof-Schöneberg. Hier entschieden sich die Verantwortlichen für eine senkrechte Teilung. Die linke Hälfte zeigt das rote Kreuz des Ritterordens der Templer. In der rechten Hälfte ist einer der beiden roten Hirsche Schönebergs erhalten geblieben.

Steglitz-Zehlendorf
Dritter im Bunde der schnellen Bezirke ist Steglitz-Zehlendorf, wo man sich ebenfalls im Dezember in Abstimmung mit den Heimatvereinen für ein dreigeteiltes Motiv entschied. Links oben die grüne Zehlendorfer Kiefer auf rotem Dreiberg, rechts daneben der Steglitzer Reichsadler. Darunter befindet sich einer der Stege aus dem Familienwappen der Familie Stegelitz über dem silbernen Wellenschlag Zehlendorfs.

Friedrichshain-Kreuzberg
Einen echten Volksentscheid hat man in Friedrichshain-Kreuzberg herbeigeführt, wo in einem Schülerwettbewerb über 170 Entwürfe entstanden. Bei einer Ausstellung konnten die Bürger abstimmen und kürten das Motiv der Friedrichshainerin Nancy Hörnke zum Sieger. Er vereint den silbernen Stralauer Karpfen und die Oberbaumbrücke aus dem Wappen Friedrichshains mit dem dahinter aufsteigenden, halb gemauerten Kreuzberger Tatzenkreuz. Der Entwurf wird nun von Heraldikern überarbeitet und soll dann nach Beschlüssen von Bezirksamt und BVV beim Senat eingereicht werden.

Mitte
Auch der kürzlich vom Bezirk Mitte (mit Tiergarten und Wedding) vorgestellte Entwurf des Grafikers Theodor Lorenz ist noch nicht bei der Innenbehörde eingegangen. Hier wurde nicht versucht, die drei bisherigen Bezirkswappen zu kombinieren. Die Mitte bildet ein Bär, der ein Schild mit einem Zepter trägt, womit auch das Regierungsviertel symbolisiert werden soll. Darum befinden sich drei weiße und drei rote Elemente in Anlehnung an die drei Fusionsbezirke und die Arbeiterbewegung.

Marzahn-Hellersdorf
In Marzahn-Hellersdorf will das Bezirksamt in der kommenden Woche zunächst "über die Bildung einer Wappenkommission und das weitere Verfahren zur Findung eines Bezirkswappens" beschließen, so Sprecherin Bärbel Felber. Das bisherige Marzahner Wappen zeigt - getrennt durch ein silbernes M - ein Zahnrad auf rotem Grund für die Industralisierung und fünf goldene Ähren auf grünem Grund als Symbol für die ursprünglich fünf ländlichen Ortsteile. Während es 1992 vom Senat bestätigt wurde, hatte das 1986 abgetrennte Hellersdorf als einziger Bezirk nach der Vereinigung kein Wappen beantragt. Das alte DDR-Motiv zeigte über drei Hochhäusern den Berliner Bären sowie einen Blumenstrauß als Symbol für die LPG Pflanzenproduktion.

Pankow
Das Wappen von Pankow-Prenzlauer Berg-Weißensee ist in Arbeit, erfuhren die Bezirksverordneten auf ihrer jüngsten Sitzung. Doch sei in den nächsten Wochen noch nicht mit einem Entwurf zu rechnen, hieß es da. Ähnlich verhält es sich in Treptow-Köpenick. "Wir sind im Moment mit unseren Doppelwappen noch zufrieden", sagt der Bezirksamt-Sprecher Hans-Rainer Harder. Mit der Suche nach einem neuen Motiv habe man es "keineswegs eilig". Carmen Weber vom Bezirksamt Lichtenberg-Hohenschönhausen sagt: "Uns geht es erst einmal um die endgültige Namensregelung, über die Wappenfrage wird der Kulturausschuss später entscheiden".

Der Innenverwaltung liegen indessen die Gutachten für die bisher eingegangenen drei Anträge vor. Ob Bedenken gegen die Vorschläge bestehen und wenn ja, welche das sind, will Detlef Kaulitz nicht verraten. Zunächst sollen die betroffenen Bezirke informiert werden.

Quelle: www.tagesspiegel.de / 2000 © Tagesspiegel Online Dienste Verlag GmbH


21. März 2001

Rot für die Arbeiter, Zepter für die Regierenden

Mitte
In ihrer gestrigen Sitzung haben die Mitglieder des Bezirkamts das neue Wappen für den Großbezirk beschlossen. Der ausgewählte Entwurf zeigt vor rot-silbernem Grund einen Bären, der einen blauen Schild hält, den ein Zepter ziert. Bevor der Bezirk das neue Erkennungsmerkmal für die kommunalen Insignien verwenden kann, muss das Bezirksamt den Vorschlag bei der Senatsinnenverwaltung einreichen. In dessen Auftrag prüft dann das Landesarchiv, ob der Entwurf den Vorschriften für Wappen entspricht. «Zahlen, Buchstaben oder komplette Landschaften sind nicht erlaubt», erläutert der Grafiker Theodor Lorenz, von dem der aktuelle Entwurf stammt. «Außerdem dürfen sich die verschiedenen Bezirkswappen nicht ähneln, damit es nicht zu Verwechslungen kommt», gibt Regina Rousavy vom Landesarchiv Auskunft über die Prüfungskriterien. Akzeptiert die Innenverwaltung das neue Wappen, prangt künftig das schild-tragende Pelztier auf amtlichen Mitteilungen, Urkunden oder Briefköpfen. Dann haben Tiergartens springender Hirsch, Weddings geflügelter Pfeil und das bisherige Bärenpaar für Alt-Mitte ausgedient. Selbst die Uniformen der Polizei soll er schmücken. «Deshalb ist es so wichtig, ein Wappen schlicht und übersichtlich zu gestalten, damit man es auch gut verkleinern kann», sagt Lorenz. Ein Grund, weshalb er sich gegen eine Kombination aus den bisherigen Wappen wandte. «Das sähe zu gestückelt aus.», meint der Spezialist, «Gerade die einfachen Lösungen sind die schwierigsten.» Dennoch will er in seinem Entwurf alle drei Ex-Bezirke symbolisch darstellen: Die drei roten Elemente stehen für die drei fusionierten Bezirke - rot für die ehemaligen Hochburgen der Arbeiterbewegung, Moabit und Wedding. «Fabriken oder andere Moderne Dinge sind heraldisch auch nicht zulässig», erläutert Lorenz. Das Zepter stammt ursprünglich vom brandenburgischen Adler und wurde damals zusammen mit der Kurfürstenwürde verliehen. «Ich habe das Zepter ausgewählt, weil dieser Teil der Stadt auch das neue Regierungsviertel beherbergt», sagt der Heraldiker. Außerdem war Mitte auch der Regierungssitz der preußischen Könige. Pate für das neue Wappen stand das zweitälteste Siegel der Stadt Berlin von 1280, das auch bereits als Vorlage für das bisherige Mitte-Aushängschild diente. Da der Alt-Bezirk geographisch der Keimzelle Berlins entspricht, sprach sich der Grafiker auch für den Bären aus, der normalerweise der Stadt vorbehalten bleiben soll. Und immerhin leben in Mitte die drei Stadtbären Thilo, Maxi und Schnute. Die Backsteinmauer hingegen krönt jedes Berliner Bezirkswappen.

Quelle: www.BerlinerMorgenpost.de / © Berliner Morgenpost 2001


14. März 2001

Ein neues Wappen für den Großbezirk
Expertenkommission soll Lösung für umstrittenes Thema finden

Marzahn-Hellersdorf
Bis Ende des Jahres soll der Großbezirk ein neues Wappen bekommen. Das kündigte Bürgermeister Uwe Klett (PDS) kürzlich an. Dazu werde eine Wappenkommission gebildet, der Mitglieder der beiden Heimatvereine und Wappenkundler angehören sollen. Die Kommission soll «mit Sachverstand» das neue Wappen entwerfen, so der Bürgermeister. Das letzte Wort hätten die Bezirksverordneten. Schon jetzt zeigt sich: Das Ganze wird wohl eher eine schwierige Geburt. Wurde es zunächst nur hinter vorgehaltener Hand gemunkelt, verlautet jetzt aus Marzahner Kreisen ganz offen: Wozu ein neues Wappen? Nehmen wir doch das bisherige Marzahner Wappen. So war's unlängst zur Jahrestagung des «Fördervereins für das Bezirksmuseum Marzahn» zu hören. Das Marzahner Wappen vereine genau die Symbole, die den Großbezirk kennzeichnen: Fünf Ähren repräsentierten die fünf «Dörfer», die beiden Spitzen wiesen auf Kienberg und Ahrensfelder Berge hin und das Zahnrad stehe für das aufblühende Gewerbe. Der grüne Hintergrund im oberen Teil symbolisiere das viele Grün im Bezirk. Zu dem roten Untergrund im unteren Teil des Wappens war noch kein Argument zu hören. Dabei dürfte sich die Kunde vom PDS-regierten Bezirk inzwischen bis nach Wilmersdorf rumgespochen haben. Doch ein Wappen soll ja etwas Dauerhaftes sein. Hellersdorf ist das beste Beispiel dafür. Das führte bis Ende 2000 sogar noch das alte DDR-Wappen auf Kopfbögen oder der amtlichen Bezirksbroschüre. Erst Ende der 90er-Jahre hatte es eine klitzekleine Änderung erfahren: Weil es für alle Bezirke vorgeschrieben war, setzte man dem Wappen eine Krone auf - die rote Berliner Mauerkrone mit dem Bären. Hellersdorf war damit der einzige Berliner Bezirk, der nicht nur sein altes DDR-Wappen behielt, sondern auch noch «zwei» Bären darin zeigte. Dabei war ursprünglich alles ganz anders gedacht. Auf Drängen des Senats hatte der Bezirk 1995 ein neues Wappen in Auftrag gegeben. Monatelang tüftelten Heraldiker, Grafiker und Vertreter des Heimatvereins über neuen Entwürfen. Im Juli 1995 war es soweit. Auf dem neuen Wappen war rechts eine Linde zu sehen - deren Blätter sollten Mahlsdorf, Kaulsdorf und Hellersdorf symbolisieren - und rechts eine Rose. Doch im Dezember 1995 wurde der von den Bezirksverordneten schon bestätigte Entwurf von den Wappenwächtern der Senatsinnenverwaltung zur Strecke gebracht. Das Wappen widerspreche allen heraldischen Regeln. Nach denen sei die «Spaltung des Schildes in die beiden Metalle Gold und Silber nicht statthaft». Metall dürfe nicht auf Metall stoßen. Auch die stilisierte Linde sei ein «verkehrtes Bild». Vielmehr müssten sich «drei Wurzeln zu einem Stamm vereinen». Damit waren einige Tausend Mark an Honoraren in den Sand gesetzt. Bürgermeister Klett zeigte sich gnatzig. «Jetzt reicht's, wir können mit dem alten Wappen auch gut leben.» Nach der Fusion mit Marzahn ist alles anders. Die Marzahner mögen das Hellersdorfer Wappen nicht und die Hellersdorfer wollen sich nicht das Symbol der einstigen Nachbarn überstülpen lassen. Wenn sich die Marzahner schon gegen den von uns favorisierten Namen «Wuhletal» durchgesetzt haben, dann lassen wir uns von ihnen nicht auch noch ihr Wappen andrehen, verlautet aus Hellersdorfer Heimatkreisen. Nun soll's die Wappenkommission richten, paritätisch besetzt aus Vertretern beider ehemaliger Bezirke.

Quelle: www.BerlinerMorgenpost.de / © Berliner Morgenpost 2001

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Quellenangaben

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