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Berlin - Wappengeschichte
Vom Siegel zum Wappen

 
Berliner Wappen ab 1700

Die weitere Geschichte Berlins ist durch das Wachstum der Stadt und ihren Ausbau zu einer kurfürstlichen Residenzstadt geprägt. Doch die Stadt platzt aus allen Nähten. Im Laufe des 16. und 17. Jahrhunderts entstehen mehrere Siedlungen am Rande Berlins.

Als eine der ersten entstand Friedrichswerder. 1669 erhielt diese Vorstadt ein eigenes Siegel und Wappen. Es zeigt den goldbewehrten und rotgezungten brandenburgischen Adler, der auf seiner Brust die Initialien CFW (Churfürst Friedrich Wilhelm) trägt. Das Gebiet der Vorstadt erstreckte sich zwischem dem Cöllner Stadtgraben und der heutigen Ober- un Niederwallstrasse.

Als nächste folgte die Dorotheenstadt. Die nördlich der heutigen Straße Unter den Linden angelegten Stadt führte seit 1676 den Namen der Kurfürstin. Der Wappenschild zeigt in Silber den roten, goldbewährten Adler, belegt mit blauem Brustschild, darin das goldene Kurzepter. Über dem Kopf schwebt der Kurfürstenhut. Verliehen wurde es 1692.

Vor dem heutigen Alexanderplatz lag die Georgenvorstadt. Nach der Rückkehr Friedrichs I. aus Königsberg von seinen Krönungsfeierlichkeiten zum König von Preußen wurde diese Vorstadt in "Königsstadt" umbenannt.

Die Spandauer Vorstadt führte ein ähnliches Wappen, wie die Königsvorstadt. Allerdings fehlen dem Adler die Initialien auf der Brust. Über den Zeitpunkt der Verleihung des Wappens gibt es keine konkreten Angaben. Es wird angenommen, daß dieses erst im 18. oder 19. Jahrhundert geschehen ist.

Bereits im 17. Jahrhundert setzte die Besiedlung des Gebietes der Kölnischen, bzw. auch Köpenicker Vorstadt ein. Aber erst Anfang des 19. Jahrhunderts nahm diese Vorstadt Gestalt an. Zum Andenken an die beim Volke sehr beliebte Königin Luise, der Gemahlin von Friedrich Wilhelms III., unternahmen die Bürger der Köpenicker Vorstadt mehrere Versuche, ihre Vorstadt in Luisenvorstadt umzubenennen. 1802 wurde ihnen dies erlaubt. Zur Unterscheidung des der Luisenstadt verliehendem Wappen, mit dem der Königstadt, belegte man die Brust des roten Adlers mit einem blauen Schild auf dem ein "L" abgebildet ist.

Als letzte neuangelegte Residenzstadt wurde bis 1730 die Friedrichsstadt angelegt. Die Entstehungzeit des Wappens ist unbekannt. Anfänglich zeigte der Schild wohl nur einen Schwarz-Rot gespaltenen Adler. Später wurde dann, wie in der Luisen- und Königsstadt, der Schild geteilt und im unteren Teil die silberene dreitürmige Stadtmauer hinzugefügt.

Bis Mitte des 17. Jahrhundert wurde die Gestaltung der Siegel und Wappengestaltung der Städte kaum durch landesherrliche Eingriffe beeinflußt. Dies änderte sich in Preußen erst ab 1701 mit der Krönung des Kurfürsten Friedrich III. zum "König in Preußen" Friedrich I.
Der König verfügte durch ein Patent vom 17. Januar 1709 die Zusammenfassung der Doppelstadt Berlin-Cölln mit den Trabantenstädten Friedrichsstadt, Friedrichswerder und Dorotheenstadt zu einer einheitlichen Stadtgemeinde. Die bis dahin selbstständigen Stadtverwaltungen wurden zusammengefaßt, die Justitzbehörden vereinheitlicht. Der gemeinsame Name für die neue Stadtgemeinde wurde "Berlin". Die bisher geführten Siegel und Wappen mußten beim König eingereicht werden, ebenso ein Entwurf für ein neues Einheitssiegel. Dieser Entwurf wurde am 6. Dezember 1709 vom König an das Oberheroldamt zur Prüfung weitergeleitet. Drei Monate später erfolgte die Bestätigung.

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Wappen der Stadt Berlin bis 1709

Eine der ersten Darstellungen eines Berliner Wappens in Schildform, abgeleitet aus dem Sekretsiegel von 1338.
Ein Bär, auf allen vieren nach rechts schreitend. Über ihm schwebt an einem kurzen geschwungenen Band der brandenburgische Adlerschild. Begleitet von einem Stern über dem Kopf des Bären und drei Sternen über dem Schwanzende.




Wappen der Berliner Vorstadt Friedrichswerder

Goldbewehrter und rotgezungter brandenburgischer Adler, der auf seiner Brust die Initialien CFW trägt.



Wappen der Berliner Vorstadt Dorotheenstadt

In Silber der rote, goldbewährte Adler, belegt mit blauem Brustschild, darin das goldene Kurzepter. Über dem Kopf schwebt der Kurfürstenhut.



Wappen der Berliner Vorstadt Königsstadt

Im geteilten Schild erscheint oben im silbernen Feld der halbe wachsende schwarze (preußische) Adler, rotbezungt, mit goldenem Schnabel. Er ist mit goldenen Kleestengeln und den verschlungenen Initialien FR (Fridericus Rex) belegt. Auf dem Kopf trägt er eine goldene Königskrone. Die untere Wappenhälfte zeigt in blauem Feld eine silberne Stadtmauer, leicht perspektivisch nach rechts hin steigend.



Wappen der Berliner Spandauer Vorstadt

Im geteilten Schild erscheint oben im silbernen Feld der halbe wachsende schwarze (preußische) Adler, rotbezungt, mit goldenem Schnabel. Er ist mit goldenen Kleestengeln belegt. Auf dem Kopf trägt er eine goldene Königskrone. Die untere Wappenhälfte zeigt in blauem Feld eine goldene Stadtmauer. In der Mitte der wagerecht verlaufenden Stadtmauer steht ein Turm mit einem Tor. Im Hintergrund stehen links und rechts je ein Eckturm. Die Öffnung des Tores ist mit dem brandenburgischen Adlerschild bedeckt. Darüber, unterhalb der Mauerkrone des Turmes ein Schild mit dem Berliner Bären. Er schreitet nach rechts und trägt ein goldenes Halsband.



Wappen der Berliner Vorstadt Luisenstadt

Im geteilten Schild erscheint oben im silbernen Feld der halbe wachsende rote (brandenburgische) Adler, rotbezungt, mit goldenem Schnabel. Er ist mit einem blauen Schild belegt, darin ein großes "L" als Abkürzung des Stadtteilnamens. Die untere Wappenhälfte zeigt in blauen Feld eine silberne Stadtmauer, leicht perspektivisch nach rechts hin steigend.



Wappen der Berliner Vorstadt Friedrichstadt

Im geteilten Schild erscheint oben im silbernen Feld der halbe wachsende schwarz-rot gespaltene Adler, rotbezungt, mit goldenem Schnabel. Er ist mit goldenen Kleestengeln belegt. Auf dem Kopf trägt er eine goldene Königskrone. Die untere Wappenhälfte zeigt in blauem Feld eine silberne Stadtmauer, leicht perspektivisch nach rechts hin steigend.


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Wappen von Berlin 1709

Dreigeteilter barocker goldener Schild, seitwärts ist grünes Blattwerk mit roten Früchten eingesteckt. Dem Schild ist eine Kombination aus Königs- und Kurfürstenhut aufgesetzt. Das erste Wappenfeld zeigt den schwarzen (preußischen) Adler, rotbezungt und goldbewehrt. Die Flügel sind mit goldenen Kleestengeln belegt. Auf der Brust die ineinander verschlungenen Initialien FR (Fridericus Rex). Auf dem Kopf trägt der Adler eine Königskrone. In der Rechten hält er das goldene Zepter, in der Linken den Reichsapfel. Das zweite Wappenfeld zeigt in Silber den roten (brandenburgischen) Alder mit blauem Herzschild, darin das goldene Kurzepter, rotbezungt und goldbewehrt. Die Flügel sind mit goldenen Kleestengeln belegt. Auf dem Kopf trägt der Adler den Kurhut. In der Rechten hält er das goldene Kurzepter, in der Linken das Schwert. Im dritten Feld steht der nach rechts schreitende schwarze Bär, rotbezungt und goldbewehrt. Er trägt ein goldenes Halsband.

 Berliner Wappen ab 1800

 Berliner Siegel bis 1700

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